Lot Nr. 182


Johann Ziegler


(Meiningen 1749- um 1812 Wien) Ansicht vom Glacis gegen die Alserstraße (damals Alstergasse), 1778-1779, Bleistift und Feder auf Papier, 25,2 x 41,9 cm , auf Unterlage fixiert, Passep., o. R., (Tintenspritzer am rechten Bildrand), minimal stockfleckig, (Sch)

Die vorliegende Zeichnung bildet die unmittelbare Vorlage zu Zieglers Kupferstich "Aussicht vom Glacis gegen die Alstergasse", der 1779 als Teil der 56teiligen Serie der "Wiener Ansichten" im Artaria Verlag erschien. Die Entstehung der Wiener Ansichtenfolge geht auf das Jahr 1778 zurück, als sich Johann Ziegler und Karl Schütz, beide Mitglieder der Akademie, zu einer gemeinsamen Arbeit zusammenschlossen, die "vorzüglichsten und schönsten Gegenden der prächtigen k. k. Residenzstadt Wien und ihrer Vorstädte, als auch jene von den Linien" vorzustellen. Nach dem sich die "Wiener Ansichten" kurz nach dem Erschei nen der ersten Blätter großer Beliebtheit erfreuten, schloss die Firma Artaria mit den Künstlern einen Vertrag, der ihr die Fortsetzung der Folge sichern sollte. Die Stiche dieser Serie stellen eine der wertvollsten und bedeutendsten Bildquellen für Wien dar, die im Geiste der Aufklärung die sich erneuernde und modernisierende Stadt bewarben. Im Mittelpunkt des Prospektes ist die in der Alser oder Alstergasse gelegene Kaserne zu sehen. Das vormalige Landschafts-Akademiegebäude wurde 1751 von Maria Theresia gekauft und zu einer Infanteriekaserne umgebaut. Rechts neben diesem Gebäude befinden sich die Reste des ehemaligen Klosters von St. Monserat oder sog. Schwarzspanier, über dem Kloster ragt rechts der Leopoldsberg hervor. Zur Linken der Schwarzspanierkirche blickt der Kahlenberg mit den Türmen des aufgehobenen Camaldulienklosters hervor. Das vorliegende Blatt ist eine der wenigen erhaltenen Vorzeichnungen Johann Zieglers und hat somit große Bedeutung für die Dokumentation von Zieglers Oeuvre und Arbeitsweise. Während sämtliche Originale von Schütz festgestellt werden konnten, war dies für Ziegler, Janscha und Schaffer nicht in diesem Ausmaße möglich. Von Originalen Zieglers besitzt das Kupferstichkabinett der Nationalbibliothek als Vermächtnis des Sammlers Di Pauli (1848) die Aquarelle zu Nr. 25 "Das Lusthaus im Prater", Nr. 29 "die Lindenalle im Augarten", Nr. 33 "Die Seufzerallee im Augarten" und Nr. 36 "Die Schlagbrücke", die Akademie der Bildenden Künste des Originals zu Nr. 12 "Ein Theil der Leopoldstadt". In der Sammlung Karajan (1881) befanden sich zwei Originale von Ziegler und zwar zu Nr. 3 "Schottentor gegen die Währingergasse" und Nr. 33 "Das Salesianerinnen-Kloster". Literatur: Der Verlag Artaria. Veduten und Wiener Alltagsszenen, Ausst. Kat. Historisches Museum der Stadt Wien, 28. Mai - 13. Sept. 1981 , Kat. 3, S. 27-29; Ignaz Schwarz (Hrsg.), Die Wiener Straßenbilder im Zeitalter des Rokoko. Die Wiener Ansichten von Schütz, Ziegler, Janscha 1779-1798, Kat. 2, S. 34. Provenienz: Alfred Eisler,1940 Zwangsverkauf an die Graphische Sammlung Albertina (inv. Nr. 28636); 2000 Restitution an die Rechtsnachfolger nach Valerie Eisler.

Expertin: Mag. Astrid-Christina Schierz Mag. Astrid-Christina Schierz
+43-1-515 60-546

astrid.schierz@dorotheum.at

20.04.2010 - 18:00

Schätzwert:
EUR 12.000,- bis EUR 15.000,-

Johann Ziegler


(Meiningen 1749- um 1812 Wien) Ansicht vom Glacis gegen die Alserstraße (damals Alstergasse), 1778-1779, Bleistift und Feder auf Papier, 25,2 x 41,9 cm , auf Unterlage fixiert, Passep., o. R., (Tintenspritzer am rechten Bildrand), minimal stockfleckig, (Sch)

Die vorliegende Zeichnung bildet die unmittelbare Vorlage zu Zieglers Kupferstich "Aussicht vom Glacis gegen die Alstergasse", der 1779 als Teil der 56teiligen Serie der "Wiener Ansichten" im Artaria Verlag erschien. Die Entstehung der Wiener Ansichtenfolge geht auf das Jahr 1778 zurück, als sich Johann Ziegler und Karl Schütz, beide Mitglieder der Akademie, zu einer gemeinsamen Arbeit zusammenschlossen, die "vorzüglichsten und schönsten Gegenden der prächtigen k. k. Residenzstadt Wien und ihrer Vorstädte, als auch jene von den Linien" vorzustellen. Nach dem sich die "Wiener Ansichten" kurz nach dem Erschei nen der ersten Blätter großer Beliebtheit erfreuten, schloss die Firma Artaria mit den Künstlern einen Vertrag, der ihr die Fortsetzung der Folge sichern sollte. Die Stiche dieser Serie stellen eine der wertvollsten und bedeutendsten Bildquellen für Wien dar, die im Geiste der Aufklärung die sich erneuernde und modernisierende Stadt bewarben. Im Mittelpunkt des Prospektes ist die in der Alser oder Alstergasse gelegene Kaserne zu sehen. Das vormalige Landschafts-Akademiegebäude wurde 1751 von Maria Theresia gekauft und zu einer Infanteriekaserne umgebaut. Rechts neben diesem Gebäude befinden sich die Reste des ehemaligen Klosters von St. Monserat oder sog. Schwarzspanier, über dem Kloster ragt rechts der Leopoldsberg hervor. Zur Linken der Schwarzspanierkirche blickt der Kahlenberg mit den Türmen des aufgehobenen Camaldulienklosters hervor. Das vorliegende Blatt ist eine der wenigen erhaltenen Vorzeichnungen Johann Zieglers und hat somit große Bedeutung für die Dokumentation von Zieglers Oeuvre und Arbeitsweise. Während sämtliche Originale von Schütz festgestellt werden konnten, war dies für Ziegler, Janscha und Schaffer nicht in diesem Ausmaße möglich. Von Originalen Zieglers besitzt das Kupferstichkabinett der Nationalbibliothek als Vermächtnis des Sammlers Di Pauli (1848) die Aquarelle zu Nr. 25 "Das Lusthaus im Prater", Nr. 29 "die Lindenalle im Augarten", Nr. 33 "Die Seufzerallee im Augarten" und Nr. 36 "Die Schlagbrücke", die Akademie der Bildenden Künste des Originals zu Nr. 12 "Ein Theil der Leopoldstadt". In der Sammlung Karajan (1881) befanden sich zwei Originale von Ziegler und zwar zu Nr. 3 "Schottentor gegen die Währingergasse" und Nr. 33 "Das Salesianerinnen-Kloster". Literatur: Der Verlag Artaria. Veduten und Wiener Alltagsszenen, Ausst. Kat. Historisches Museum der Stadt Wien, 28. Mai - 13. Sept. 1981 , Kat. 3, S. 27-29; Ignaz Schwarz (Hrsg.), Die Wiener Straßenbilder im Zeitalter des Rokoko. Die Wiener Ansichten von Schütz, Ziegler, Janscha 1779-1798, Kat. 2, S. 34. Provenienz: Alfred Eisler,1940 Zwangsverkauf an die Graphische Sammlung Albertina (inv. Nr. 28636); 2000 Restitution an die Rechtsnachfolger nach Valerie Eisler.

Expertin: Mag. Astrid-Christina Schierz Mag. Astrid-Christina Schierz
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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

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Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 20.04.2010 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 10.04. - 20.04.2010

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